Page 62 - VBE Chronik
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DUNKLE JAHRE – ZWISCHEN 1933 UND 1945
nach auSen die Idee der genossenschaftlichen Selbsthilfe lobte, galt auch für Ge- nossenschaftsbanken und Sparkassen das „Führerprinzip“: Von oben eingesetzte Autoritäten sollten das Sagen haben. Das genossenschaftliche Prinzip der demokra- tischen Selbstverwaltung war den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge.
Als „historisch überlebt“ wurde die genossenschaftliche Organisationsform schon kurz nach der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 in einem Artikel des „Völkischen Beobachters“ bezeichnet: „Die Genossenschaften haben nicht immer die Kraft, nationalpolitische, wirtschaftlich-schöpferische, auf- bauende Keimzellen zu werden. Die heutige Idee des Genossenschaftswesens wird mit der Zeit des sterbenden Kapitalismus selber ihr Ende  nden; die Führer des Ge- nossenschaftswesens werden die Schwingungen der neuen Zeit erkennen müssen.“
Brikettfabrik bei Frechen: Belegschaft der Grube „Wachtberg“
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