Page 34 - VBE Chronik
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DIE VÄTER DER GENOSSENSCHAFTEN
und Erziehung vernachlässigter Kinder, der Beschäftigung von Arbeitslosen und der Einrichtung einer Volksbibliothek. Jedoch  ossen die Spenden begüterter Familien, durch die sich der Verein  nanzierte, immer spärlicher.
SELBSTHILFE STATT „WOHLTHÄTIGKEIT“
Dem Genossenschafts-Pionier wurde klar: Das karitative Wirken reichte auf Dau- er nicht aus. So suchte Raiffeisen im Mai 1862 den Kontakt zu Hermann Schulze- Delitzsch, dem Gründer der Vorschussvereine und späteren Volksbanken. Dieser bestärkte ihn darin, der gegenseitigen Selbsthilfe den Vorrang vor der „Wohlthätig- keit“ zu geben. Im Juli 1864 gründete Friedrich Wilhelm Raiffeisen den „Heddersdor-
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Heute unter Denkmalschutz: die Wassermühle an der Kleinen Erft im Bergheimer Stadtteil Kenten
fer Darlehnskassenverein“ – die erste Raiffeisenbank als Kreditgenossenschaft mit Warenverkehr und Vorbild für viele Genossenschaftsbanken. Schnell entstanden weitere ländliche Kreditgenossenschaften. Er selbst kommentierte die Namensge- bung später bescheiden: „Man nennt die Vereine nach meinem Namen. Ich habe dieselben indes nicht erfunden. Der erste Verein war ein Kind unserer Zeit, aus der Not geboren. Ich habe nur die Patenstelle dabei übernommen.“




























































































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